Ernährung bei Arthrose

Eine ausgewogene Ernährung bei Arthrose ist ein wichtiger Baustein in der Arthrosebehandlung: Gesunde Ernährung kann einem vorzeitigen Gelenkverschleiß gegensteuern und das Fortschreiten einer Arthrose verlangsamen oder sogar stoppen.

Diese Lebensmittel sollten Sie bei Arthrose bevorzugt essen!

Generell schützt eine fettarme und vitaminreiche Ernährung die Gelenke nachhaltig. Folgende Nahrungsmittel haben einen günstigen Einfluss auf eine beginnende Arthrose:

  • kalziumreiche Nahrungsmittel: Spinat, Broccoli, Milchprodukte, stilles Mineralwasser
  • magere und fettarme Milchprodukte: Joghurt, Quark
  • ungesättigte Fette: z. B. Oliven-, Walnuss-, Leinöl
  • antioxidierend wirkendes Vitamin C, B-Vitamine
  • Mineralien und Spurenelemente: Eisen, Zink, Jod, Mangan
  • ballaststoffreiche Nahrung: Haferflocken, Beeren, Kohl
  • Kaltwasserfische und Krabben: Hering, Forelle, Scholle
  • Lauchgemüse: Knoblauch, Zwiebeln und Lauch

In einer vergleichenden Zwillingsstudie haben englische Forscher den Einfluss der Ernährung auf Hüftarthrose untersucht. Allgemein erwies sich ein hoher Anteil vegetarischer Ernährung mit vielen Früchten und Gemüse als knorpelschützend. Personen zwischen 44 und 70 Jahren, die viel Gemüse und Obst konsumierten, hatten wesentlich seltener Hüftarthrose.

Besonders gut geschützt gegen Hüftarthrose waren Patienten mit einem hohen Anteil an Lauchgemüsen, Zwiebeln und Knoblauch an der Ernährung. Ein besonderer Wirkstoff (Diallylsulfid) ist in Lauchgemüse enthalten. In Laborversuchen hat dieser Wirkstoff bereits seine knorpelerhaltende Wirkung gezeigt

Diese Lebensmittel sollten Sie bei Arthrose nicht essen!

Es gibt Nahrungsmittel und Ernährungsweisen, die den Verlauf von Arthrose ungünstig beeinflussen. Als direkte Folge nehmen die Arthroseschmerzen zu und der Verbrauch von Schmerzmitteln steigt. Nahrungsmittel mit einem hohem Anteil folgender Inhaltsstoffe wirken sich eher ungünstig auf eine Arthrose aus:

  • gesättigte Fettsäuren: Butter, Schlagsahne, Schmalz, Wurstwaren
  • gehärtete Fette: Kekse, Fertiggerichte und -kuchen
  • Arachidonsäure: tierische Lebensmittel, Fleisch, Innereien, Eier, Käse, Wurst, Milch

Auch auf Alkohol und Nikotin sollten Sie verzichten, wenn Sie an Arthrose oder Arthritis leiden. Viele Schmerzmedikamente verändern ihre Wirksamkeit und die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper verschlechtert sich – also auch im Knorpelgewebe. Wir raten unseren Patienten, am besten auf beides zu verzichten.

Kontrollieren Sie Ihr Gewicht!

Die Gelenke der unteren Extremitäten ‒ also Hüfte, Knie, Fuß- und Sprunggelenke ‒ tragen unser gesamtes Körpergewicht. Beim Laufen und Springen wirkt ein Vielfaches des Gewichts auf die Gelenkknorpel. Bei Personen mit hohem Körpergewicht verursacht die größere mechanische Last einen früher einsetzenden und stärkeren Verschleiß in den Gelenken verglichen mit normalgewichtigen Menschen.

Studien bestätigen den direkten Zusammenhang zwischen Gewicht und Arthrose: Das individuelle Risiko, eine Arthrose zu entwickeln, ist bei stark Übergewichtigen mehr als doppelt so hoch wie bei Normalgewichtigen. Gleichzeitig liegt der Zeitpunkt einer Hüftprothesenoperation bei stark übergewichtigen Patienten über 10 Jahre früher als bei Normalgewichtigen. Übergewichtige erhalten Knieprothesen durchschnittlich sogar 13 Jahre früher als normalgewichtige Patienten.

Fasten reduziert den Schmerzmittelbedarf!

Im Zusammenhang mit Fastenkuren konnten Patienten die Einnahme von Schmerzmitteln vermindern. Bereits nach 2 Wochen gingen die Gelenkschmerzen und damit der Schmerzmittelverbrauch massiv zurück. Ein einfacher Grund für diesen Zusammenhang – vor allem bei Kniearthrose und Hüftarthrose: Die Patienten entlasteten durch Gewichtsabnahme ihre Gelenke.

Sehr interessant ist die Beobachtung, dass der Schmerzrückgang nachhaltig war: Auch 3 Monate nach Beendigung der Fastenperiode war der Effekt noch sichtbar. Die Forscher des Kompetenzzentrums Naturheilkunde der Universität Jena vermuteten, dass auch die verminderte Zufuhr an tierischen Nahrungsmitteln für diese Besserung verantwortlich war. Vor allem die reichlich in tierischen Fetten enthaltene Arachidonsäure steht im Verdacht, die entzündlichen, knorpelschädigenden Stoffwechselprozesse bei Arthrose zu verstärken.

Reduzieren Sie ihr Körperfett!

Nicht nur die mechanische Gelenkbelastung durch Übergewicht ist schädlich bei Arthrose. Auch der Stoffwechsel ist verändert: Das Fettgewebe produziert entzündungsfördernde Hormone, die sogenannten Adipokine. Adipokine sind für einen Abbau der Proteine in der Knorpelmatrix verantwortlich. Dieser Prozess macht Knorpel weicher und weniger widerstandsfähig. Forscher wiesen die Hormonwirkung durch Untersuchungen der Gelenkflüssigkeit von Arthrose-Patienten nach. Muskelaufbau und Abbau von Fettgewebe durchbricht diesen Teufelskreis.

Lebensmittelliste

Lebensmittel Empfehlenswert Nicht empfehlenswert
Brot, Getreide, Nudeln, Kartoffeln, Reis Vollkornbrot, Haferflocken, Müsli ohne Zucker, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Pellkartoffeln Weißbrot, Toastbrot, Knäckebrot, Zwieback, Weizen- und Milchbrötchen, Laugengebäck, Hartweizennudeln, geschälter Reis, Pommes, Kroketten, Kartoffelbrei, Eierkuchen, Kartoffelpuffer
Süßes und Knabbereien mind. 70%ige Zartbitterschokolade (selten) Süßigkeiten, süße Backwaren und Milchprodukte, Eiscreme, Chips, Salzgebäck
Obst alle zuckerarmen Obstsorten, in Maßen: Banane, Kaki, Weintrauben, Süßkirschen, Ananas, Mango, Honigmelone und Birne gezuckerte Obstkonserven, kandiertes Trockenobst und Obstmus
Gemüse alle Salatsorten, Blätter von roter Bete, Kohlrabi, Gurke, Fenchel, Artischocken, Hülsenfrüchte, Möhren, Spinat, Zucchini, alle Kohlarten, Radieschen, Spargel, Sauerkraut, alle Pilzarten, Kräuter Gemüsemischungen mit Butter oder Sahne
Nüsse und Samen Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne, Kürbiskerne, Leinsamen, Chia-Samen Erdnüsse und gesalzene Nüsse
Fette und Öle Leinöl, Weizenkeimöl, Chia-Öl, Hanföl, Olivenöl, Rapsöl, Walnussöl, wenig Butter, Kokosöl Schweine- und Gänseschmalz, Palmfett, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Distelöl
Getränke Wasser, ungezuckerter Tee (v.a. grüner Tee und Kräutertee), bis zu drei Tassen Kaffee ohne Milch Sojadrinks, Fruchtsaft, Softdrinks, Milchmixgetränke
Fisch und Meeresfrüchte Aal, Forelle, Heilbutt, Hering, Kabeljau, Karpfen, Lachs, Makrele, Sardine/Sardellen, Scholle, Seezunge, Steinbutt; Schalentiere, Garnelen, Hummer, Shrimps, Krabben Fisch in Mayonnaise oder Sahne eingelegt, panierter Fisch
Wurst und Fleisch Putenbrustaufschnitt, Hühnerfleisch,

seltener: Rinderfilet, Kalbfleisch, Wild, Corned Beef

alle übrigen Wurstwaren und Schweinefleisch
Eier, Milch(produkte) und Käse Eier (2-3 pro Woche); bis zu 300 ml pro Tag: Milch 1,5 % Fett, Buttermilch, Speisequark bis 20 % Fett, Naturjoghurt 1,5 % Fett; Harzer Käse, körniger Frischkäse; selten: Sahne, saure Sahne, Crème fraîche; Käse bis 45 % Fett, Schnittkäse, Weichkäse, Feta, Mozzarella, Frischkäse gesüßte Fertigprodukte wie Pudding, Milchreis, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Kakaozubereitungen, Fruchtbuttermilch